Serie: "Einer von uns"

Peter Rudnik, Leiter Senioren-Tagesbetreuungsstätte der Lebenshilfe in Schenefeld

Schenefelder Platz 24, 22869 Schenefeld

Telefon: 040 / 840 61 94

http://www.lebenshilfe-schenefeld.de/

Alles Gute kommt von unten – zumindest manchmal. Wenn sich Peter Rudnik in sein Kellerbüro zurückzieht  ist es keineswegs dunkel, in seinem Herzen und seiner Seele nämlich sieht es alles andere als düster  aus. Gerade hier unten plant der Leiter der Tagesbetreuungsstätte für Senioren mit Behinderung in Schenefeld die Wege, die Sonne in das Gemüt seiner  Gäste mit Handikaps bringen sollen. Und wer in die Gesichter der insgesamt 23 Menschen schaut, denen Rudnik das Leben lebenswert macht, der weiß: Es gelingt ihm.

Eigentlich ist das kein Wunder, denn der 59jährige geborene Pole ging seinen Weg ohne Kompromisse. Ausgebildet als Gymnasiallehrer für Geschichte schlug er nach seinem Gang Richtung Westen in den 90er-Jahren zunächst einen Weg ein, der ihm später einfach zu emotionslos, zu „leer“ wie Rudnik es sagt, wurde: Er beschäftigte sich auf dem zweiten Bildungsweg erfolgreich mit der Computertechnik.   Wer dem Mann heute in die Augen schaut, der weiß: Es war nicht seine vorgegebene Richtung. „Ich wollte einfach zurück zu den Menschen“, beschreibt der Hobbygärtner dann auch seinen weiteren Weg, der ihn schließlich in die Tagesstätte am Schenefelder Platz führte. Und bis heute gehört er hier auch hin.

Es passt zu dem Selbstverständnis, das der Mann mit dem großen Herzen ausstrahlt, dass er 1993 zum Gründungsteam der Tagesbetreuungsstätte gehörte. Zunächst als Betreuer machte er schnell die Erfahrung, dass die Selbstbestimmung des Menschen das höchste Gut ist und bleibt. So ist es dann auch heute, wo er als Leiter die Schicksale seiner ans Herz gewachsenen Senioren bestimmen darf, die Zusammenarbeit mit Peter Runck. 2. Vorsitzender des Vereins und erfahrener Chorleiter, zu verstehen. „Menschen mit Behinderungen oder alte Menschen spricht man am besten mit Musik an, die Melodie regt sie an“, beschreibt der 59jährige den Weg, wie er seine ihm anvertrauten Gäste zusammen mit Runck in deren Jugend und wahrscheinlich auch bessere Zeiten zurückführt – natürlich nur in der Phantasie.

Einfach ist die Arbeit mit seinen Senioren freilich nicht. Aber auch wenn der körperliche und psychische Stress Rudnik alles abverlangt, ist der sich sicher, dass er noch lange durchhält. „Ich werde doch gebraucht und das hier ist mein Ding“, sagt er fast trotzig mit seinen wachen Augen. Dann aber zieht er sich wieder in seinen Keller zurück, wo er im Dunkeln das Licht für andere schafft.